Extrem stark, gerade im Schwerlastbereich
Entwässerungsrinne HYDROblock in einer Produktionsfläche in Kirchdorf.
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Die nordrhein-westfälische Stadt Kamp-Lintfort zeigt, wie eine zukunftsorientierte Stadt- und Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung einer wassersensiblen Straßenraumgestaltung mit oberflächennaher Entwässerung aussehen kann.
Die Zunahme versiegelter Flächen in den letzten Jahren hat signifikante Auswirkungen auf den Wasserhaushalt von Städten und Gemeinden. Konsequenzen wie die Verringerung der Grundwasserneubildung, ein verändertes Lokalklima durch fehlende Verdunstung infolge des Oberflächenabflusses und die Gefahren von Hochwasserspitzen stellen die Verkehrsplaner vor neue Aufgaben. Begünstigt werden diese Nachwirkungen der bereits vorhandenen Versiegelungen durch den stetigen Ausbau der Straßenverkehrsflächen, einem wachsenden Bedarf an Siedlungsflächen und dem prognostizierten, wenn nicht bereits existenten Klimawandel. Wie eine zukunftsorientierte Stadt- und Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung einer wassersensiblen Straßenraumgestaltung mit oberflächennaher Entwässerung aussehen kann, zeigt die Bauleitplanung der nordrhein-westfälischen Stadt Kamp-Lintfort.
Noch bevor der Bebauungsplan in Kraft trat wurde für die ungenutzte Grünfläche „Volkspark“ in Kamp-Lintfort ein Gutachten über die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes in Auftrag gegeben. Dieses sollte Informationen zum Baugrund, zur möglichen Versickerungsart und zur Bauausführung der Versickerungseinrichtungen liefern. Mehrere Rammkernsondierungsbohrungen bis in jeweils 4,0 m Tiefe gaben Aufschluss über den Durchlässigkeitsbeiwert des Baugrundes. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Grundwasser bis zu den Endteufen von maximal 4,0 m unter Gelände nicht vorhanden war. Das Ergebnis der Untersuchungen zeigte Baugrundverhältnisse auf, die eine Versickerung des Niederschlagswassers über Rohrrigolen oder Muldenrigolen nach DWA-Arbeitsblatt A 138 („Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“) in den durchlässigen, lehmfreien Sanden zulassen. Somit stand der Planung und Umsetzung einer dezentralen Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers auf den Grundstücken gemäß § 51a Landeswassergesetz NRW (Stand 2009) nichts im Wege.
Die Versickerung des Oberflächenwassers in Mulden ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch betrachtet der direkten Ableitung in die Kanalisation vorzuziehen.
Abführung des Oberflächenwassers durch Rohrleitungssysteme in die Mulde.
Regenwasserbewirtschaftung im urbanen Bereich stellt hohe planerische Anforderungen an die Kommunen. Gleichzeitig bieten sich jedoch umfangreiche Möglichkeiten der Stadt- und Freiraumgestaltung und der Reduzierung von Überflutungsgefahren in Gebäuden und der Infrastruktur (Hochwasservorsorge). Wurde in den letzten Jahrzehnten versucht das anfallende Niederschlagswasser schnellstmöglich der Kanalisation bzw. einem Vorfluter zuzuführen, ist heute die Versickerung auf dem Grundstück bzw. in öffentlichen Bereichen und die Schaffung von Retentionsflächen oberstes Ziel. Um zu verhindern, dass das Oberflächenwasser sich dahin eigene Wege sucht sind Konstruktionen notwendig, die eine zielgerichtete, schnelle Ableitung gewährleisten. Dies können Bordrinnen, Muldenrinnen, Pendelrinnen, Kastenrinnen oder Schlitzrinnen sein, die das Wasser von der Straße fernhalten und sicher abführen.
Im Zuge der Entwässerungsplanung für die Verkehrsflächen im Baugebiet „Wohnen am Volkspark“ wurde eine in Kamp-Lintfort bewährte Straßenrandentwässerung vorgesehen. Zur Ausführung kam das Linienentwässerungssystem MAXI. Abhängig von den hydraulischen Leistungsanforderungen wurden Rinnenelemente mit vier verschiedenen Nennweiten (NW 100 bis 300) installiert.
Setzte man in Kamp-Lintfort bislang auf Entwässerungsrinnen mit verschraubten Abdeckrosten, konnte die Kastenrinne mit schraubloser Arretierung Planer, Bauausführende und Anwohner überzeugen.
Durch acht Schubsicherheitspunkte pro lfm werden z.B. Bremskräfte in Längsrichtung aufgenommen und abgetragen. Verankerungsrippen gegen „Aufschwimmen“ sowie Vorformungen für senkrechte Abläufe DN 100/150 komplettieren die vorteilhaften Eigenschaften des Entwässerungssystems MAXI.
Die installierte Straßenrandentwässerung übernimmt im Neubaugebiet „Wohnen am Volkspark“ auch die Aufgabe von Straßenabläufen, über die bei konventioneller Anwendung das Oberflächenwasser aufgenommen wird. Über die Rinnenelemente mit Nennweite 300 gelangt das Wasser über einen Sinkkasten in die kurze Kanalleitung, die in der Mulde mündet.
Entwässerungsrinne HYDROblock in einer Produktionsfläche in Kirchdorf.
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